Carus-Medaille

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Prof. Dr. Hans Jakob Wörner erhält die Carus-Medaille für seine Forschung über die zeitabhängige Quantendynamik mittels Subfemtosekunden-Spektroskopie.

von Joachim Schnabl
Prof. Dr. Hans Jakob Wörner

Die Leopoldina - externe Seitedie Nationale Akademie der Wissenschaften - verleiht Prof. Dr. Hans Jakob Wörner die Carus-Medaille für herausragende Forschungsarbeiten im physikochemischen Bereich. Die Auszeichnungen werden im Rahmen der feierlichen Eröffnung der Leopoldina-Jahresversammlung am Freitag, 18. September 2015, in Halle (Saale) überreicht.

 

Prof. Dr. Hans Jakob Wörner (Jahrgang 1981) zählt zu den herausragenden Physikochemikern seiner Altersgruppe weltweit. Mittels spektroskopischer Methoden ermöglicht er die Beobachtung chemischer Reaktionen auf Molekülebene. Wörner war dabei einer der ersten Wissenschaftler, der experimentelle Studien zur Beobachtung der zeitabhängigen Quantendynamik der Elektronenbewegung in Molekülen auf der Subfemtosekunden-Zeitskala ermöglichte. Eine Femtosekunde ist der Billiardste Teil einer Sekunde. Wörner hat damit dazu beigetragen, neue Horizonte der chemischen Reaktionsdynamik zu erschließen. Seine Forschung könnte die Grundlage für viele zukünftige Entwicklungen im Bereich der extremen Kurzzeittechnologie sein.

Hans Jakob Wörner hat in Lausanne und Zürich (Schweiz) Chemie studiert und wurde 2007 promoviert. Nach einem kurzen Aufenthalt am Laboratoire Aimé-Cotton in Paris (Frankreich) ging er für drei Jahre als Postdoktorand an das Joint Laboratory for Attosecond Science in Ottawa (Kanada). Im Jahre 2010 erhielt er eine Förderprofessur des Schweizerischen Nationalfonds und ist seither am Laboratorium für Physikalische Chemie der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) tätig. 2013 wurde Wörner auf eine permanente Professur an der ETH Zürich berufen. Seine Arbeiten wurden bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ruzicka-Preis 2012, dem Nernst-Haber-Bodenstein-Preis 2013 und dem Klung Wilhelmy Science Award 2014. Im Jahr 2012 erhielt er ein Stipendium des European Research Council, den ERC starting grant.

Die Carus-Medaille wurde anlässlich des 50. Professorenjubiläums des XIII. Präsidenten der Leopoldina, Carl Gustav Carus (1789-1869), gestiftet und erstmals im Jahr 1896 vergeben. Sie würdigt bedeutende wissenschaftliche Entdeckungen oder Forschungsleistungen jüngerer Wissenschaftler auf einem in der Leopoldina vertretenen Gebiet. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Jacques Monod (1965), Christiane Nüsslein-Volhard (1989), die 1995 den Nobelpreis für Medizin oder Physiologie erhielt, Leopoldina-Präsident Jörg Hacker (2001) und Stefan Hell (2013), der im vergangenen Jahr mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet wurde. Seit 1961 ist sie mit dem von der Stadt Schweinfurt ─ Gründungsort der Leopoldina ─ gestifteten Carus-Preis verbunden.

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