Nachruf Dr. Martin Badertscher

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Dr. Martin Badertscher, langjähriger wissenschaftlicher Mitarbeiter am LOC, ist am 15. Oktober 2021, nur wenige Monate nach seiner wohlverdienten Pensionierung, nach kurzer, aber heftiger Krankheit verstorben. Martin war ein liebenswerter, engagierter, ruhiger Mensch, und die ETH war seine Welt. Martin hinterlässt seinen Bruder und seine Schwester, die sich in einer geschlossenen Zeremonie in St.Gallen von ihm verabschiedet haben.

Dr. Martin Badertscher

Martin wurde 1956 in St.Gallen geboren, wo er sowohl die Primar- und Sekundarschule als auch die Berufslehre als Laborant besuchte. Im Jahr 1976 begann Martin sein Chemiestudium am Kantonalen Technikum Winterthur und setzte dieses 1981 an der ETH Zürich fort.

1984 begann Martin sein Doktoratsstudium bei Prof. Dr. W. Simon am Laboratorium für Organische Chemie der ETH Zürich. Der Titel seiner Dissertation lautete "Ein Modell zur Beschreibung von Komplexen einiger Kationen mit neutralen Liganden". Sein Postdoc führte ihn 1988 in die Vereinigten Staaten in das Labor von Prof. Dr. M. E. Munk an der Arizona State University. Er arbeitete an computergestützten Methoden zur Strukturaufklärung mit spektroskopischen Methoden.

Nach seinem Aufenthalt in den USA begann Martin seine lange Karriere an der ETH Zürich. Er begann als wissenschaftlicher Assistent bei seinem "Doktorvater" Prof. Simon, mit dem er mehrere Publikationen zu den verschiedensten Themen verfasste.

1993 übernahm Martin die Leitung der Gruppe Radiochemie, die er bis zu deren Auflösung im Jahr 2020 weiterführte. Martin war verantwortlich für die Ausbildung zahlreicher Studenten im Umgang mit radioaktiven Stoffen sowie für das Sicherheitsbüro des Labors für Organische Chemie (LOC). Darüber hinaus übernahm Martin eine Fülle weiterer Aufgaben, u.a. als IT-Beauftragter für das LOC, als Organisator verschiedener Laborkurse, als Ansprechpartner für Probleme in der statistischen Datenanalyse und Chemometrie sowie als Dozent für Radiochemie, Chemometrie und Strukturaufklärung, um nur einige zu nennen.

Gerade in dieser Funktion mit engem Kontakt zu den Studierenden war Martin bemerkenswert. Seine Leidenschaft für das Unterrichten und sein Bestreben, alle Studenten zu befähigen, in dem, was sie tun, herausragende Leistungen zu erbringen, zeichneten ihn aus. Er verbrachte viele Stunden mit einzelnen Schülern, um ihnen zu helfen. Martin organisierte immer ein Grillfest nach dem Frühjahrssemester, um sich bei allen zu bedanken, die am Praktikum beteiligt waren, bei den Studenten und den Lehrassistenten.

Martin war ein liebenswerter, engagierter, ruhiger Mensch, der diese Ehre nie für sich beanspruchen würde. Er liebte die Wissenschaft und die Lehre und die ETH war seine Welt. Martin hinterlässt seinen Bruder und seine Schwester, die sich in einer geschlossenen Zeremonie in St.Gallen von ihm verabschiedeten.

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