Rückblick: Chemieolympiade am D-CHAB

Eine ereignisreiche Internationale Chemieolympiade-Woche liegt hinter uns. Chemietalente aus 89 Ländern haben ihr Können unter Beweis gestellt und nebenbei nicht nur die Schweiz kennengelernt, sondern auch das D-CHAB an der ETH Zürich. Ein Rückblick mit vielen Bildern.

von Julia Ecker

Die Abschlussfeier am 24. Juli 2023 war ein Abend voller Emotion – nicht nur wegen der 2.764 Orgelpfeifen, in Summe 25.000 Kilo geballte Musikgewalt, die den Song «We are the Champions» von Queen in ganz neue Sphären hievten. Für die elegant gekleideten Olympioniken in der Zürcher Tonhalle war es immerhin der Moment, der offiziell das Ende monatelanger Vorbereitungsarbeit und einer erlebnisreichen Olympiade-Woche markierte. Auch für die Organisatoren und das wissenschaftliche Komitee bedeutete es das Ende einer Ausnahmezeit, und diese hatte zwei Jahre gedauert.

Im D-CHAB war der Ausnahmezustand in den letzten Wochen besonders spürbar gewesen. Bevor am 16. Juli 2023 die halbe Welt anreiste, mussten kistenweisen Laborbrillen, Mäntel und Laborzubehör beschafft werden sowie rund 260 Volunteers für das Event. Fachlich Versierte halfen auch beim «Lab Assembly»-Trupp und waren als Autor:innen für die Prüfungen tätig, welche am Ende in fast 30 Sprachen übersetzt werden mussten. Zudem war man nicht nur Austragungsort für die Prüfungen – man wollte auch ein angemessenes Rahmenprogramm schaffen. Wann, wenn nicht jetzt hat man Gelegenheit die brillantesten jungen Talente der Chemie für den Studienort ETH Zürich und D-CHAB zu begeistern?  

D-CHAB, ETH und Zürich entdecken

So hiess es für die Olympioniken gleich zu Beginn der Woche Ausdauer beweisen. Nach der Eröffnung, moderiert von Prof. Helma Wennemers (LOC, D-CHAB), begann die Woche direkt mit «Discover Zurich and ETH». Von der farbig explosiven Chemieshow mit Jan Cvengros über Cybathlon, City-Tour und Campus Experience war alles dabei. Letztere führte die Teilnehmenden unter anderem in die ETH-Bibliothek, wo sich echte Chemie-Nobelpreise von Prelog, Ruzicka und Ernst bestaunen liessen sowie persönliche Gegenstände der Wissenschaftler, bereitgestellt von der Chemischen und Pharmakognostischen Sammlung des D-CHAB. Abschliessend konnten die Olympioniken im historischen Labor im CAB externe Seitevia Ausstellung und Augmented Reality (siehe Video) erleben, wie Chemiker:innen vor 100 Jahren an der ETH lehrten und forschten.

Am nächsten Tag standen die modernen Labore des D-CHAB auf dem Programm (externe Seitesiehe Lab Tour Video). Gruppenmitglieder von Máté Bezdek, Cornelia Halin, Jeffrey Bode, Roland Riek, Christophe Copéret / Paco Laveille und Jeroen van Bokhoven gewährten Einblicke in die aktuelle Forschung am D-CHAB. Dass die Forschung nicht im Labor bleibt, sondern auch ihren Weg in die Industrie findet, wurde inzwischen bei der externe SeiteFinding Solutions Messe (siehe Video) im Hauptgebäude gezeigt. Vertreten waren dort – nebst IChO Industrie Partnern wie Novartis, Roche oder Givaudan – auch mit dem D-CHAB assoziierte Unternehmen, darunter NEXMR, TransireBio, Synple Chem, Haelixa und Dimpora sowie Erfindungen aus den Gruppen Reiher und Kovalenko. Vertieft wurden die Einblicke in Studium und Karrieremöglichkeiten beim Karriereabend, moderiert von Prof. Máté Bezdek und Prof. Erick Carreira.  

Zwischen Prüfungsfieber und Jodelklängen

Ab Mitte der Woche wurde es ernst: Die praktische und theoretische Prüfung forderte nicht nur die Olympioniken, sondern auch das wissenschaftliche Komitee unter der Leitung von Prof. Wendelin Stark (D-CHAB, ICB), die Prüfungsautoren und Assistenten. In etlichen Jurymeetings und Diskussionsrunden wurde sichergestellt, dass die Prüfung korrekt und fair verläuft. Da waren Verschnaufpausen am PSI, am See oder Berg sehr willkommen. Während an der ETH Zürich noch bis zum Wochenende fleissig weiterkorrigiert wurde, konnten die Teilnehmenden schon ab Freitagabend bei Jodeldarbietungen, Alphornklängen und Älplermagronen entspannen und die Schweiz endlich geniessen, inklusive Luzerner Charme mit Rigiblick.

Bei der Abschlusszeremonie und Medaillenvergabe am 24. Juli 2023 mochten sich schliesslich manche (Medaillen-)Hoffnungen erfüllt haben, manche Erwartungen vielleicht weniger, aber reicher dürften am Ende wohl alle geworden sein: an Erfahrungen, Freundschaften und Wissen. Doch nach der Olympiade ist vor der Olympiade – die Flagge wurde nun offiziell weitergereicht an das nächste Gastland. 2024 geht es nach Saudi-Arabien. Neue Chance, neues Glück für manche Olympioniken. Der Countdown läuft bereits.

Weitere Informationen

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Rückblick der Woche im Videoformat (Video: Luca Ferrari und Team)
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